Interview zwischen den befreundeten Ärzten Dr. Markus Gollmann & Hanno Roth

Teil 1: Unsere Erfahrungen in Bezug auf Corona mit ergänzenden Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge

Video: Dr. Markus Gollmann (sorry, dass es als Selfie-Aufnahme nicht viel besser ging) Haftungsausschluss: die Autoren schließen jede Haftung bzgl. dem Inhalt des in den Videos gesagten sowie über die u.g. Informationen einschließlich der genannten Quellen aus.

 

Teil 2: Existenzängste verstärkt durch die aktuelle Situation – mögliche Lösungen mit einem neuen Geld- & Wertesystem

Video: Dr. Markus Gollmann (sorry, dass es als Selfie-Aufnahme nicht viel besser ging) Haftungsausschluss: die Autoren schließen jede Haftung bzgl. dem Inhalt des in den Videos Gesagtem sowie über die u.g. Informationen einschließlich der genannten Quellen aus.

Lösungen, die ganz ohne Geld auskommen

Auf den ersten Blick scheint dieser Ansatz der absurdeste zu sein, gehört doch Geld bereits seit fast Urzeiten zur Menschheit dazu. Wirklich?!

 Betrachten wir es einmal wie folgt: 

11. Schenkökonomie

(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Schenk%C3%B6konomie http://www.imagoscope.com/geldoderleben/bedingungsloses-grundeinkommen-und-schenkoekonomie-gegensaetze-und-gemeinsamkeiten/ )

Der Begriff Schenkökonomie (auch „Kultur des Schenkens“) bezeichnet eine soziologische Theorie, die dem Strukturfunktionalismus zugeordnet wird. Die Schenkökonomie ist demzufolge ein soziales System, in dem Güter und Dienstleistungen ohne direkte oder zukünftige erkennbare Gegenleistung weitergegeben werden. 

Auf längere Sicht handelt es sich dann um eine Form von Tauschen, die sich aber vom Tauschhandel unterscheidet – man spricht von Gabentausch als Gegensatz zum Warentausch. Die Schenkökonomie gründet sich häufig auf dem Prinzip allgemeiner Solidarität. 

Anthropologen und anderen Wissenschaftlern ist es gelungen, den Gabentausch auch in gegenwärtigen Kulturen nachzuweisen.

12. Ubuntu

(Quellen: https://www.ubuntucontributionism.org/)

UBUNTU ist eine alte afrikanische Philosophie, die sich auf unsere Menschlichkeit bezieht; unsere Selbstlosigkeit; und unsere Verbundenheit.

Es geht um Einheit und Harmonie innerhalb unserer Gemeinschaft. Wo Menschen sich umeinander kümmern und aufeinander achten, als ob sie Teil einer großen Familie wären. In UBUNTU-Gemeinschaften hat Geld keinen Platz. Jeder bringt seine Fähigkeiten und Talente zum Nutzen der gesamten Gemeinschaft ein. Alle alten Stämme und Zivilisationen auf der ganzen Welt teilen dieselbe Philosophie mit unterschiedlichen Namen.

Die am häufigsten verwendete Definition von UBUNTU lautet: 

 
Ich bin, was ich bin, weil wir alle sind.
 

In ähnlicher Weise glaubt der Cherokee-Stamm der amerikanischen Ureinwohner:

 
Wenn es nicht für alle gut ist, ist es überhaupt nicht gut.
 

Die UBUNTU-Befreiungsbewegung entstand 2005. Sie ist eine Bewegung des höheren Bewusstseins mit einer Botschaft der Einheit, des Überflusses und des Wohlstands für alle. Wir haben einen einfachen Plan, um eine neue soziale Struktur auf unserem Planeten zu schaffen, die uns alle von der wirtschaftlichen und finanziellen Sklaverei befreit, in der wir alle gefangen sind.

Die Bewegung ist zu Mitgliedern und Unterstützern in über 200 Ländern gewachsen, wobei die stärksten in Südafrika, den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Deutschland, Australien, Brasilien, Norwegen, Schweden, Österreich und vielen anderen Ländern vertreten sind. 

UBUNTU glaubt, dass die Lösungen für unsere Probleme wirklich einfach sind - aber sie müssen vom Volk kommen und nicht von Unternehmen oder bürokratischen Regierungschefs, die zu Marionetten der Elite geworden sind und die Rechte von Unternehmen über denen lebender atmender Menschen halten.

Ansätze zur Verbesserung eines bestehenden Geldsystems

7. Grundeinkommen

(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen und https://www.mein-grundeinkommen.de/ )

Unter Grundeinkommen versteht man, dass jedem Bürger ein bestimmter Betrag zur Deckung seiner Grundausgaben zur Verfügung gestellt wird. Es gibt zwei Arten von GE: 

Das bedingungslose GE bekommt jeder auf Antrag ohne jeglichen Leistungsnachweis. Die Finanzierung geht über bestimmte Töpfe. 

Beim aktiven GE werden eine bestimmte Anzahl Stunden als Leistungsnachweis gefordert. Im Beispiel des eigenständigen Geldsystems Gradido (siehe 2. Lösung) gibt es eine Kombination des aktiven GE mit dem bedingungslosen GE. D.h. wer aufgrund Alter, Gesundheit... nicht oder nur teilweise in der Lage ist, eine Leistung zu erbringen, erhält dennoch den festgesetzten Mindestbetrag zur Deckung der Grundlebenshaltungskosten.  

Grundeinkommen als solches ist kein eigenständiges Geldsystem, sondern funktioniert gekoppelt an ein bestehendes System. Neben Lösung 2. wurde und wird in verschiedenen Ländern die Einführung diskutiert. Am   wurde in der Schweiz über die Einführung eines bedingungslosen GE abgestimmt. 

8. Gemeinwohlökonomie nach Christian Felber (*1972) 

(Quelle und weitere Infos: https://www.ecogood.org/de/

Christian Felber: ‚Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel zu sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle’. 

Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.

Die Gemeinwohl-Ökonomie etabliert ein ethisches Wirtschaftsmodell. Das Wohl von Mensch UND Mitwelt wird zum obersten Ziel des Wirtschaftens.

9. Postwachstumsökonomie nach Nico Paech (*1960)

(Quelle und weitere Infos: http://www.postwachstumsoekonomie.de/ )

Der von Paech ab 2006 in die Diskussion gebrachte Begriff der Postwachstumsökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das zur Versorgung des menschlichen Bedarfs nicht auf Wirtschaftswachstum angewiesen ist. Laut Paech bedingen Wachstumsgrenzen wie Ressourcenknappheit, psychische Grenzen („Überforderungssyndrom“), Krisenrisiken des Finanz-, Kapital- und Geldsystems sowie ökologische Grenzen (Planetary Boundaries) das Ende des Wachstums. 

Sowohl Gemeinwohlökonomie wie auch Postwachstumsökonomie sind keine eigenständigen Geldsysteme. Sie zeigen aber Möglichkeiten auf, wie sich sowohl Unternehmen unter dem Aspekt des Gemeinwohls anders ausrichten können als auch wie jeder Mensch durch Einsicht und Verhaltensänderung ohne staatliche Verordnung jetzt schon einen nicht unerheblichen Teil zur Not-wendenden Veränderung beitragen kann. 

10. Positive Money

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Positive_Money und https://positivemoney.org/

Positive Money ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in London und Brüssel, die sich für Reformen des Geld- und Bankensystems einsetzt. Die Mission von Positive Money ist "ein Geld- und Bankensystem, das eine faire, demokratische und nachhaltige Wirtschaft ermöglicht". 

Es ist also zum jetzigen Zeitpunkt eine Initiative, welche durch Austausch und Forschung an einer Lösung arbeitet, ohne bislang eine konkrete anzubieten. Von daher ist Positive Money auch noch nicht wirklich einzuordnen.

Lösungen komplementär zum bestehenden Geldsystem

5. Freiwirtschaft mit Freiland und Freigeld nach Silvio Gesell (1862-1930) 

Die Freiwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell, das von Silvio Gesell, einem deutsch-argentinischen Kaufmann, Landwirt und volkswirtschaftlichen Autodidakten, im Wesentlichen zwischen 1891 und 1916 entwickelt worden ist. Anlass seiner drei ersten Schriften, die sich noch ausschließlich mit einer Geldreform beschäftigten, war eine argentinische Wirtschaftskrise um 1890. Anfang des 20. Jahrhunderts forderte Gesell neben einer Währungsreform auch eine Bodenreform. Im Titel seines 1916 erschienenen Hauptwerks heißt es deshalb: Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld.

Mit Freigeld bezeichnet die Natürliche Wirtschaftsordnung ein Zahlungsmittel, das (wie die Ware) einem Wertverfall unterworfen ist und damit unter Umlaufzwang steht. Der Besitzer von Freigeld kann jedoch der Entwertung entgehen, wenn er die Hortung des Zahlungsmittels vermeidet, es also entweder gegen Ware eintauscht, verleiht oder auf einem Bankkonto (längerfristig) festlegt. 

Freiwirtschaftliche Geldexperimente, auf die sich auch die modernen Komplementär-währungen berufen, fanden Ende der 1920er / Anfang der 1930er Jahre in Deutschland, Österreich und in den Vereinigten Staaten statt. Am bekanntesten wurde das sog. Experiment von Wörgl, welches sehr gut im Film ‚Das Wunder von Wörgl’ dargestellt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Wunder_von_W%C3%B6rgl ).

Der Ansatz von Silvio Gesell hat ja im Experiment von Wörgl schon in der Realität funktioniert; auf Initiative der österreichischen Nationalbank griffen die Gerichte ein und untersagten die weitere Anwendung. So bleibt es offen, wie sich die Freiwirtschaft auf längere Sicht hin entwickeln würde. 

6. Regionalgeld nach Margrit Kennedy

(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Regionalw%C3%A4hrung https://de.wikipedia.org/wiki/Margrit_Kennedy)

Eine Regionalwährung, auch Regio(nal)geld oder Lokalwährung genannt, ist eine lokale Komplementärwährung, die innerhalb des regionalen Währungsgebiets als Zahlungs-, Investitions- und Schenkungsmittel zwischen Verbrauchern, Anbietern und Vereinen verwendet wird. Es besteht keine Annahmeverpflichtung seitens der Unternehmen. 

Die Landeswährung ist in der Regel Bezugsrahmen für die Wertmessung (z. B. 1 Regio = 1 Euro), wobei im Falle einer hohen Inflation Alternativen diskutiert und im Einzelfall erprobt werden. Der Rücktausch ist zu einem Festkurs (meist ca. 95 %) garantiert. 

Es besteht eine Regionalbindung des Zahlungsmittels: Die überregionale Verwendung ist nicht oder bei fortgeschrittenen Systemen begrenzt möglich.

Initiiert wurde Regionalgeld von Margrit Kennedy. Sie erkannte bereits in den späten 1970er Jahren durch ihre Arbeit in ökologischen Projekten, dass die breitere Anwendung ökologischer Prinzipien durch einen grundsätzlichen Fehler im Geldsystem behindert wird. So verortete diese Fehler im Zins und Wachstumszwang. Seit den 1980er Jahren arbeitete sie an der Entwicklung alternativer Geldsysteme und ist Gründerin des Regiogeld-Netzwerkes, welches sich später zum Regiogeld-Verband weiterentwickelte. 

Der durch das Regiogeld erwünschte Effekt liegt darin, dass Geld vermehrt in der Region zirkuliert und somit die Regionalwirtschaft angekurbelt wird. Die grundsätzlichen Probleme des Schuld- und Zinsgeldsystems werden dadurch nicht eliminiert, da Regiogeld direkt an dieses gekoppelt ist; im günstigen Fall werden die nachteiligen Effekte gemildert.

Lösungen mit komplett eigenem Geldsystem

0. Das aktuelle Geldsystem

Wie bereits unter Situation und WorstCase beschrieben. 

Zur Vergleichbarkeit haben wir es in die Tabelle mitaufgenommen.

1. Vollgeld

(Quellen: https://vollgeld.page/ https://www.vollgeld.org/  https://monetative.de/ )

Mit der eidgenössischen Volksinitiative «Für krisensicheres Geld: Geldschöpfung allein durch die Nationalbank! (Vollgeld-Initiative)» wollten die Initianten erreichen, dass nur noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) für die Geldschöpfung («Versorgung der Gesellschaft mit Geld») zuständig ist. In Deutschland gibt es eine entsprechende Initiative, allerdings – vorerst – ohne die Möglichkeit einer Volksabstimmung. 

Zitat Prof. Philippe Mastronardi zur Abstimmung der Vollgeldinitiative in der Schweiz: 

‚Die Vollgeld-Initiative ist am 10. Juni 2018 mit 75% Nein-Stimmen deutlich abgelehnt worden. Trotzdem bleibt sie wertvoll. Abgelehnt wurde sie nur, weil Behörden und Parteien nicht gewillt waren, ihre alte Denkweise infrage zu stellen. Wenn eine nächste Krise des Geld- oder Bankensystems, die mit der herkömmlichen Politik nicht bewältigt werden kann, sie dereinst zum Umdenken zwingen sollte, kann das Vollgeld als Modell zur Lösung dienen’.

Vollgeld ist also vom Grundsatz gleich wie das bisherige Schuldgeld- und Zinssystem. Der gravierende Unterschied liegt darin, dass das Monopol zur Geldschöpfung bei einer staatlichen Zentralbank liegt, daher besser steuerbar und eher dem Allgemeinwohl dienend. Finanzblasen im größeren Stil sowie nahezu grenzenlose Geldmengenausweitung könnten besser kontrolliert und eingedämmt werden. 

Auch wenn die Zinsgewinne dem Staat zufließen, kann der grundsätzlichen Thematik des Kollapses nach 50 bis 80 Jahren nur durch einen wiederkehrenden totalen oder zumindest partiellen Schuldenerlass entgegengewirkt werden. Von der Ausgestaltung dieser Punkte hängt die Wirkung auf die Allgemeinheit ab.

2. Gradido nach Bernd Hückstädt

(Quellen: www.gradido.net - Buch/E-Book ‚Gradido: natürliche Ökonomie des Lebens – ein Weg zu weltweitem Wohlstand und Frieden in Einklang mit der Natur)

Das Geld wird nicht mehr durch Schulden geschöpft, sondern durch das Leben selbst. Für jeden Staatsbürger werden jeden Monat 3.000 Gradido geschöpft (entspricht ungefähr die gleiche Menge in heutigen Euro). Ein Drittel des geschöpften Geldes wird für ein Grundeinkommen verwendet – damit wird erst einmal für die materiellen Grundbedürfnisse jedes einzelnen gesorgt. Das zweite Drittel für den Staatshaushalt und das dritte Drittel für den Ausgleichs- und Mitweltfonds. Das wird die Dreifache Geldschöpfung genannt.

Das Grundeinkommen ist hier in erster Linie aktiv. Das bedeutet, jeder der sich aufgrund seines Alters, seiner Fähigkeiten, seines Gesundheitszustandes dazu in der Lage fühlt, bringt sich mit 50 Stunden pro Monat aktiv ein. Wer aus seinen persönlichen Umständen nicht oder nur teilweise in der Lage zu einem aktiven Beitrag ist, dem werden die 1.000 Gradido dennoch als Lebensgeld gewährt. 

Aufgrund der Besonderheit des sog. Ausgleichs- und Umweltfonds AUF steht erstmals in der Geschichte der Menschheit Geldmittel zur Verfügung, welche den gleichen Umfang haben wie der Staatshaushalt. In welcher Form auch immer wird damit die monetäre Basis geschaffen, dass ausreichend Mittel zur Verfügung stehen

  • für gesunde Lebensmittel aus einer nachhaltigen Landwirtschaft;

  • die Mitweltfreundlichsten und nachhaltigsten Produkte zum günstigsten Preis;

  • um Schäden an Mitwelt in großem Umfang ‚reparieren’ zu können.

Es steht jedem Menschen frei, zusätzlich oder ausschließlich aus Mitteln des Staatshaushaltes und o.g. Ausgleichs- und Umweltfonds ein weiteres Einkommen zu generieren. Das freie Einkommen wird dann aufgrund Kompetenz und Bedeutung für die Gemeinschaft entsprechend hoch entlohnt.  

Damit die Geldmenge durch die monatliche Geldschöpfung von 3.000 Gradido je Einwohner nicht ständig steigt, was dann zwangsläufig eine kontinuierliche Preiserhöhung nach sich ziehen würde, ist eine Vergänglichkeit von 50% pro Jahr ‚eingebaut’. Dadurch pendelt sich nach einer gewissen Zeit die durchschnittliche Geldmenge je Einwohner auf ca. 53.000 Gradido ein. Das Geld, was innerhalb einer Gemeinschaft, einer Stadt, eines Landes zur Verfügung steht, ist also proportional der Einwohnerzahl.

Da der Gradido dem Plus-summen-Spiel dient, ist auch tatsächlicher Wohlstand für ALLE möglich. Zwar wird es weiterhin Unterschiede geben, aber für jeden ist durch das monatliche Grundeinkommen gesorgt. 

3. Infomoney nach Prof. Hörmann

(Quelle: http://www.informationsgeld.info/ http://www.franzhoermann.com/ )

Informationsgeld entsteht durch den Buchungssatz "Kassa an Eigenkapital (an der demokratischen Zentralbank dZB)" sofort im ausschließlichen Zugriff der ausführenden Menschen ... und bei Bezahlung wird es durch den Buchungssatz "Aufwand an Kassa" wieder vernichtet. Tarife und Preise werden demokratisch geregelt.

4. Plan B der Wissensmanufaktur nach Andreas Popp und Rico Albrecht

(Quelle: https://www.wissensmanufaktur.net/tag/plan-b/ )

Das folgende Schaubild zeigt am einfachsten die von o.g. Autoren geforderten Parameter, welche über ein Geldsystem hinausgehen: 

Die Basis stellt also ein Bedingungsloses Grundeinkommen dar. Die Grundbedingungen an Geld ist, dass es fließend, gemeinnützig und umverteilungsneutral ist. 

Zusätzliche Faktoren sind eine Reform des Bodenrechts, um nicht Grundbesitzer indirekt zu entschädigen bzw. am Nutzen zu beteiligen. Allerdings gibt es wenig konkrete Informationen, auf welche Weise im Plan-B Geld geschöpft sowie verteilt wird.

Die Autoren formulieren ferner die Forderung nach einer Freien Presse, um einen breiten Zugang der Masse auch zu teuren, insbesondere aber neutralen Medien zu ermöglichen.

Situation: Missachten der Naturgesetze

Welche Folgen hat nun der dritte fatale Fehler des aktuellen Geldsystems?

Das Missachten der Naturgesetze wirkt sich dahingehend aus, dass durch den Wachstumszwang, welcher durch Schuld- und Zinssystem im Schnitt bei 5% liegt, immer neue Märkte erschlossen werden müssen. Denn Nullwachstum bedeutet betriebswirtschaftlich Stillstand.

Sowohl aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung, aber auch aufgrund der Vorgabe des ständigen Wirtschaftswachstums bedeutet dies eine ständige Produktionssteigerung. Damit verbunden ist die Herstellung von Produkten, die entweder durch eingebaute Nutzungszeitverkürzung oder durch rasche technische Entwicklung ständig nachgekauft werden MÜSSEN. Dadurch werden immer mehr Rohstoffe benötigt, was zur Ausbeutung der Erde führt. Die Gewinnung von Rohstoffen, aber auch der Energieverbrauch zur Verarbeitung geht meist mit einer Belastung der Mitwelt einher. Lebten und arbeiteten früher die Menschen in dörflichen Strukturen, müssen heute immer weitere Wege vom Wohnort zur Arbeit zurückgelegt werden. Dieses belastet sowohl die Mitwelt als auch die oft mehrere Stunden täglich sich unterwegs befindenden Menschen. Also nicht nur die Mitwelt, auch die Menschen werden immer mehr ausgebeutet.

Situation: Zins- und Zinseszins-System

Ist das der einzige Grund, dass Schulden exponentiell ansteigen?

Obwohl es sowohl im Christentum, Judentum und Islam ein Zinsverbot gibt, sind Zinsen über die Jahrhunderte hinweg zur gängigen Praxis geworden – mit fatalen Auswirkungen. In der Zeit der Industrialisierung beträgt der durchschnittliche Zins über die Zeit ungefähr 5%.

Um sich den Zins- und Zinseszinseffekt besser vorstellen zu können, stelle dir einmal vor, jemand würde dir folgende 2 Varianten anbieten:

  • du erhältst ein Jahr lang jede Woche 10.000.- Euro.

  • du erhältst in der ersten Woche einen Cent, in jeder weiteren Woche eine Verdoppelung des Betrages der Vorwoche.

Wie würdest du dich entscheiden?

Ergebnis:

a) ergibt 520.000.-€ nach einem Jahr;

b) ergibt 1,28€ nach 8 Wochen, 10.000.-€ nach 21 Wochen .... 22 Billionen € nach 1 Jahr!!!

Wird ein Zins erneut dem Kapital hinzugefügt (kapitalisiert), entsteht daraus der sog. Zinseszinseffekt. Bei z.B. 3% Zins beträgt die Verdoppelungszeit gut 23 Jahre, bei 6% nur noch gut 12% u.s.w.

Wer profitiert also vom Zinseszinseffekt?

Nur ca. 10% der Bevölkerung erhält mehr Profit aus Zinsen (und insgesamt 60% ALLER Zinsen) als sie durch versteckte Zinsen zahlen. D.h. 80-90% der Bevölkerung finanziert ein leistungsloses Zinseinkommen in Milliardenhöhe für weniger als 10% der Bevölkerung. Dabei trägt der Mittelstand die größte Zinslast, am meisten trifft es jedoch die sozial Schwächeren.

Wie äußerst sich der Zins im täglichen Leben?

Bei Gebrauchsgütern kann der versteckte Zins mit 12 bis zu 50% ermittelt werden. Bei den Mieten, der Hauptausgabe der meisten Menschen, beträgt die Zinslast sogar 80% und mehr!

Wie kann man das System von Schulden und Zinsen vereinfacht bezeichnen?

Man kann dieses System auch bezeichnen als Umverteilung von fleißig nach reich!

Warum ist es immer schwieriger, beim Thema Geld und Finanzen durchzublicken?

Um dieses System von Geldschöpfung und Zinssystem herum wurden sehr viele Elemente (Finanzangebote, Wirtschaftssystem...) geschaffen, die das Ganze immer komplexer und undurchsichtiger erscheinen lassen. So wird es als Laie immer schwieriger, durchzublicken geschweige denn zu durchschauen, wie Geld entsteht oder welche Geldanlage wie funktioniert. Selbst unter Experten wird der Durchblick immer trüber, so dass sich immer mehr Spezial-Anlagegebiete daraus ergeben.

Bernd Senf hat dieses Phänomen sehr umfassend und wissenschaftlich begründet in seinem Buch ‚Der Nebel um das Geld’ dargestellt. Der Buchtitel weist schon auf die zunehmende Verschleierung hin.

Der Schleier fällt sofort, wenn man im Ursprung das Schuldgeldsystem und das darauf gesetzte Zinsgeldsystem erkennt. Dieses Schuldgeld- und Zinssystem ist wie das Betriebssystem, auf dem alle weiteren Finanz- und Wirtschaftssysteme aufgebaut sind. Mehr noch: Durch das im System eingeschlossene ständige Wachstumszwang von durchschnittlich 5% werden sowohl die Mitwelt immer mehr ausgebeutet, aber genauso auch Menschen – beides ist fatal. Die Schäden an der Mitwelt sind umso gravierender, weil diese unsere Nachkommen beeinträchtigen.

Wie haben sich die Schulden in Deutschland seit dem letzten Schuldenschnitt 1948 entwickelt?

Allein die gesamte Prokopf-Verschuldung aus allen öffentlichen Haushalten beträgt in der BRD im Februar 2020 23.328.-€ für jeden Bürger. Im Jahre 1990 lag sie noch bei ca. 8.500.-€.

Zwar sinken in der BRD die Gesamtschulden seit 2015 leicht – aufgrund niedriger Zinsen und ausgesprochen guter Konjunktur. Doch in fast allen anderen Ländern ist der Anstieg progredient und im Verhältnis zum BIP, dem Bruttoinlandsprodukt, mit 50 bis über 200% inzwischen weltweit auf einem Niveau, dass eine Rückzahlung faktisch nicht mehr möglich ist. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ein Land bankrott geht. Durch den Domino-Effekt würde der Reihe nach ein Land nach dem anderen pleite gehen – und zwar weltweit!

Wie funktioniert das weltweit etablierte Geldsystem überhaupt, wenn ALLE, also auch die sog. reichen Länder wie Deutschland Schulden in schwindelerregender Höhe haben?

Da ständig neue Kredite vergeben werden, aber auch weil Preise kontinuierlich steigen, ist es auf den ersten Blick nicht ersichtlich, dass dieses Geldsystem mathematisch NICHT funktioniert.

Wie lässt sich vereinfacht darstellen, dass das aktuelle Schuld- und Zinsgeldsystem nicht funktioniert?

In einem Dorf gibt es 5 Unternehmen, z.B. Landwirt, Bäcker, Metzger, Maurer und Zimmermann. Sie starten zeitgleich ihre Unternehmen und nehmen jeder 10.000.-€ Schulden auf mit einer Verzinsung von 5%. Sie geben diese 10.000.-€ aus für Maschinen, Gehälter... sowie die eigene Lebenshaltung. Am Ende des Jahres zahlen alle brav ihre 5% Zinsen, also jeweils 500.-€ (alle 5 zusammen dann 2.500.-€). Je nachdem, wie geschickt die einzelnen gewirtschaftet haben, wird der eine etwas mehr, der andere etwas weniger haben. Am Ende des zweiten Jahres werden erneut 5% Zinsen fällig. Angenommen, alle hätten eine 5-jährige Laufzeit, hätten alle 5 Unternehmer zusammen in 5 Jahren insgesamt 5x2.500.-€ = 12.500.-€ Zinsen bezahlt. Würden sie jetzt alle auf einmal den Kredit zurückzahlen wollen, könnten dies im Idealfall 3 der 5 Unternehmer, aber in keinem Falle alle.

Warum können NIE alle Kredite zurückbezahlt werden?

Weil dem System durch Zinsen kontinuierlich Geldmittel entzogen werden, am Ende aber die Kredite in vollem Umfang zurückbezahlt werden müssen, fehlt mit zunehmender Laufzeit eines Geldwährungssystems das Geld zur Rückzahlung. Um das System am Laufen zu halten, muss ständig ‚frisches Geld’ geschöpft werden.

Welche Auswirkungen hat dieser Teufelskreis?

In der Vergangenheit war zu beobachten, dass es nach 50 bis 80 Jahren IMMER zu einem Crash kam. Dieser hatte IMMER dramatische Auswirkungen auf fast alle Menschen. Bisher gab es diese 3 ‚Lösungen’ als Ausweg:

  • Hyperinflation

  • Währungsreform

  • Krieg

Wann war der letzte Crash in Deutschland?

1948 war in Deutschland die große Währungsreform. Dass dabei ein Großteil der Bevölkerung sehr viel oder sogar alles verlor, kann in den Geschichtsbüchern nachgelesen werden. Die Einführung des Euro kann als eine versteckte Währungsreform angesehen werden, denn in allen Euroländern konnte beobachtet werden, dass sich in vielen Bereichen die Preise innerhalb weniger Jahre verdoppelten.

Wann ist also mit dem nächsten Crash zu rechnen?

Ausgegangen von der Währungsreform von 1948 ist also zwischen 1998 bis 1928 mit einem Crash in o.g. Weise zu rechnen. Zieht man die Euroeinführung sowie die Finanzkrise von 2008 mit ein, befinden wir uns quasi schon mittendrin. Lediglich der seit 1984 wellenförmig fallenden Zinskurve, die sich seit einigen Jahren unter einem Prozent bewegt, ist es zu ‚verdanken’, dass es noch nicht zum Kollaps kam. Ob das so geplant wurde oder sich die Zinskurve als Reaktion auf bestimmte Entwicklungen so angepasst worden ist, lassen wir mal dahingestellt.

Ist der Zeitpunkt des Crashs gesteuert?

Darüber kann man ebenso spekulieren – man wird für pro und Contra Hinweise finden. Bereits seit 2008 wird von Experten von einem Crash gewarnt. Durch den massiven weltweiten Anstieg der Schulden werden zwar die zu erwartenden Auswirkungen eines Crashs immer massiver. Man kann das Hinauszögern des Crashs aber auch als Vorteil sehen, um die Zeit zur Vorbereitung einer 4. Lösung zu nutzen. Möchtest du gleich wissen, welche Lösungsmöglichkeiten sich auftun?

Situation: Geldschöpfung durch Schulden

Wusstest du, dass unser derzeitiges Geld in erster Linie durch Schulden geschöpft wird?

Und zwar in erster Linie von den Zentralbanken, im Weiteren dann durch Geschäftsbanken. Dieser Vorgang ist in folgender Grafik dargestellt:


Die Geldschöpfung funktioniert also überwiegend durch Schulden. Unter immer strengeren Voraussetzungen wird ein Kredit in einer bestimmten Höhe gewährt. Dadurch schöpft die Bank Geld. Einzelpersonen, Institutionen, Städte, Länder bis hin zu Staaten erhalten auf diese Weise Geld, welches dann investiert wird und dadurch in Umlauf kommt. Die Rahmenbedingungen, sprich Konditionen, variieren. Es fallen Gebühren und Zinsen an. Innerhalb einer vereinbarten Zeit wird der Kredit getilgt oder zu neuen Konditionen neu abgeschlossen.

Natürlich gab es in der Vergangenheit auch Zeiten, in denen die Menge des Geldes durch Gold – also einen realen Wert – gedeckt war. Doch dieser sogenannte ‚Goldstandard’ wurde schon längst verlassen. Aufgrund von Preissteigerungen (Inflation) werden natürlich auch die Investitionen immer höher. Dadurch und aufgrund einer Laufzeit von 10 bis zu 30 Jahren, bis größere Investitionen getilgt sind, steigt der Gesamtschuldenberg immer mehr an.