Zins- Und Zinseszins-System

Ist das der einzige Grund, dass Schulden exponentiell ansteigen?

Obwohl es sowohl im Christentum, Judentum und Islam ein Zinsverbot gibt, sind Zinsen über die Jahrhunderte hinweg zur gängigen Praxis geworden – mit fatalen Auswirkungen. In der Zeit der Industrialisierung beträgt der durchschnittliche Zins über die Zeit ungefähr 5%.

Um sich den Zins- und Zinseszinseffekt besser vorstellen zu können, stelle dir einmal vor, jemand würde dir folgende 2 Varianten anbieten:

  • du erhältst ein Jahr lang jede Woche 10.000.- Euro.

  • du erhältst in der ersten Woche einen Cent, in jeder weiteren Woche eine Verdoppelung des Betrages der Vorwoche.

Wie würdest du dich entscheiden?

Ergebnis:

a) ergibt 520.000.-€ nach einem Jahr;

b) ergibt 1,28€ nach 8 Wochen, 10.000.-€ nach 21 Wochen .... 22 Billionen € nach 1 Jahr!!!

Wird ein Zins erneut dem Kapital hinzugefügt (kapitalisiert), entsteht daraus der sog. Zinseszinseffekt. Bei z.B. 3% Zins beträgt die Verdoppelungszeit gut 23 Jahre, bei 6% nur noch gut 12% u.s.w.

Wer profitiert also vom Zinseszinseffekt?

Nur ca. 10% der Bevölkerung erhält mehr Profit aus Zinsen (und insgesamt 60% ALLER Zinsen) als sie durch versteckte Zinsen zahlen. D.h. 80-90% der Bevölkerung finanziert ein leistungsloses Zinseinkommen in Milliardenhöhe für weniger als 10% der Bevölkerung. Dabei trägt der Mittelstand die größte Zinslast, am meisten trifft es jedoch die sozial Schwächeren.

Wie äußerst sich der Zins im täglichen Leben?

Bei Gebrauchsgütern kann der versteckte Zins mit 12 bis zu 50% ermittelt werden. Bei den Mieten, der Hauptausgabe der meisten Menschen, beträgt die Zinslast sogar 80% und mehr!

Wie kann man das System von Schulden und Zinsen vereinfacht bezeichnen?

Man kann dieses System auch bezeichnen als Umverteilung von fleißig nach reich!

Warum ist es immer schwieriger, beim Thema Geld und Finanzen durchzublicken?

Um dieses System von Geldschöpfung und Zinssystem herum wurden sehr viele Elemente (Finanzangebote, Wirtschaftssystem...) geschaffen, die das Ganze immer komplexer und undurchsichtiger erscheinen lassen. So wird es als Laie immer schwieriger, durchzublicken geschweige denn zu durchschauen, wie Geld entsteht oder welche Geldanlage wie funktioniert. Selbst unter Experten wird der Durchblick immer trüber, so dass sich immer mehr Spezial-Anlagegebiete daraus ergeben.

Bernd Senf hat dieses Phänomen sehr umfassend und wissenschaftlich begründet in seinem Buch ‚Der Nebel um das Geld’ dargestellt. Der Buchtitel weist schon auf die zunehmende Verschleierung hin.

Der Schleier fällt sofort, wenn man im Ursprung das Schuldgeldsystem und das darauf gesetzte Zinsgeldsystem erkennt. Dieses Schuldgeld- und Zinssystem ist wie das Betriebssystem, auf dem alle weiteren Finanz- und Wirtschaftssysteme aufgebaut sind. Mehr noch: Durch das im System eingeschlossene ständige Wachstumszwang von durchschnittlich 5% werden sowohl die Mitwelt immer mehr ausgebeutet, aber genauso auch Menschen – beides ist fatal. Die Schäden an der Mitwelt sind umso gravierender, weil diese unsere Nachkommen beeinträchtigen.

Wie haben sich die Schulden in Deutschland seit dem letzten Schuldenschnitt 1948 entwickelt?

Allein die gesamte Prokopf-Verschuldung aus allen öffentlichen Haushalten beträgt in der BRD im Februar 2020 23.328.-€ für jeden Bürger. Im Jahre 1990 lag sie noch bei ca. 8.500.-€.

Zwar sinken in der BRD die Gesamtschulden seit 2015 leicht – aufgrund niedriger Zinsen und ausgesprochen guter Konjunktur. Doch in fast allen anderen Ländern ist der Anstieg progredient und im Verhältnis zum BIP, dem Bruttoinlandsprodukt, mit 50 bis über 200% inzwischen weltweit auf einem Niveau, dass eine Rückzahlung faktisch nicht mehr möglich ist. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ein Land bankrott geht. Durch den Domino-Effekt würde der Reihe nach ein Land nach dem anderen pleite gehen – und zwar weltweit!

Wie funktioniert das weltweit etablierte Geldsystem überhaupt, wenn ALLE, also auch die sog. reichen Länder wie Deutschland Schulden in schwindelerregender Höhe haben?

Da ständig neue Kredite vergeben werden, aber auch weil Preise kontinuierlich steigen, ist es auf den ersten Blick nicht ersichtlich, dass dieses Geldsystem mathematisch NICHT funktioniert.

Wie lässt sich vereinfacht darstellen, dass das aktuelle Schuld- und Zinsgeldsystem nicht funktioniert?

In einem Dorf gibt es 5 Unternehmen, z.B. Landwirt, Bäcker, Metzger, Maurer und Zimmermann. Sie starten zeitgleich ihre Unternehmen und nehmen jeder 10.000.-€ Schulden auf mit einer Verzinsung von 5%. Sie geben diese 10.000.-€ aus für Maschinen, Gehälter... sowie die eigene Lebenshaltung. Am Ende des Jahres zahlen alle brav ihre 5% Zinsen, also jeweils 500.-€ (alle 5 zusammen dann 2.500.-€). Je nachdem, wie geschickt die einzelnen gewirtschaftet haben, wird der eine etwas mehr, der andere etwas weniger haben. Am Ende des zweiten Jahres werden erneut 5% Zinsen fällig. Angenommen, alle hätten eine 5-jährige Laufzeit, hätten alle 5 Unternehmer zusammen in 5 Jahren insgesamt 5x2.500.-€ = 12.500.-€ Zinsen bezahlt. Würden sie jetzt alle auf einmal den Kredit zurückzahlen wollen, könnten dies im Idealfall 3 der 5 Unternehmer, aber in keinem Falle alle.

Warum können NIE alle Kredite zurückbezahlt werden?

Weil dem System durch Zinsen kontinuierlich Geldmittel entzogen werden, am Ende aber die Kredite in vollem Umfang zurückbezahlt werden müssen, fehlt mit zunehmender Laufzeit eines Geldwährungssystems das Geld zur Rückzahlung. Um das System am Laufen zu halten, muss ständig ‚frisches Geld’ geschöpft werden.

Welche Auswirkungen hat dieser Teufelskreis?

In der Vergangenheit war zu beobachten, dass es nach 50 bis 80 Jahren IMMER zu einem Crash kam. Dieser hatte IMMER dramatische Auswirkungen auf fast alle Menschen. Bisher gab es diese 3 ‚Lösungen’ als Ausweg:

  • Hyperinflation

  • Währungsreform

  • Krieg

Wann war der letzte Crash in Deutschland?

1948 war in Deutschland die große Währungsreform. Dass dabei ein Großteil der Bevölkerung sehr viel oder sogar alles verlor, kann in den Geschichtsbüchern nachgelesen werden. Die Einführung des Euro kann als eine versteckte Währungsreform angesehen werden, denn in allen Euroländern konnte beobachtet werden, dass sich in vielen Bereichen die Preise innerhalb weniger Jahre verdoppelten.

Wann ist also mit dem nächsten Crash zu rechnen?

Ausgegangen von der Währungsreform von 1948 ist also zwischen 1998 bis 1928 mit einem Crash in o.g. Weise zu rechnen. Zieht man die Euroeinführung sowie die Finanzkrise von 2008 mit ein, befinden wir uns quasi schon mittendrin. Lediglich der seit 1984 wellenförmig fallenden Zinskurve, die sich seit einigen Jahren unter einem Prozent bewegt, ist es zu ‚verdanken’, dass es noch nicht zum Kollaps kam. Ob das so geplant wurde oder sich die Zinskurve als Reaktion auf bestimmte Entwicklungen so angepasst worden ist, lassen wir mal dahingestellt.

Ist der Zeitpunkt des Crashs gesteuert?

Darüber kann man ebenso spekulieren – man wird für pro und Contra Hinweise finden. Bereits seit 2008 wird von Experten von einem Crash gewarnt. Durch den massiven weltweiten Anstieg der Schulden werden zwar die zu erwartenden Auswirkungen eines Crashs immer massiver. Man kann das Hinauszögern des Crashs aber auch als Vorteil sehen, um die Zeit zur Vorbereitung einer 4. Lösung zu nutzen. Möchtest du gleich wissen, welche Lösungsmöglichkeiten sich auftun?